Kleine Ortskunde

Mils bei Imst ist eine selbständige politische Gemeinde und Katastralgemeinde im politischen Bezirk Imst. Die Gemeinde Mils bei Imst liegt im Oberinntal, umgeben von den Gemeinden Imst, Imsterberg und Schönwies. Der Inn bildet die Grenze nach Süden, der Larsennbach die Grenze nach Westen. Eine Brücke über den Larsennbach verbindet die Gemeinde mit dem Schönwieser Weiler Grieshaus. Im Norden und Osten grenzt das Gemeindegebiet an das von Imst. Das kleine Dorf liegt an der Mündung des Larsenntales am linken Innufer auf 737 m Seehöhe. 

 

Der Name Mils

Neben vorgeschichtlichen Funden (Kronburg) weisen die Ortsnamen in unserer Gegend auf frühe Besiedelung hin. Die Bewohner unserer Heimat gehörten zum illyrischen Volksstamm der Breonen, die in der römischen Provinz Rätien allmählich einen romanischen Dialekt angenommen haben. Illyrischen Ursprungs sind die Ortsnamen für Imst, Karres, Wenns und Mils. Schriftlich sind diese Namen allerdings erst seit dem 8. bis 13. Jahrhundert nachzuweisen. Neben den romanisierten Breonen haben sich später Alemannen und Bayern niedergelassen und die alten Ortsnamen übernommen.

Karl Finsterwalder führt den Namen Mils auf mittelalterlich mills zurück, das urkundlich als Muls, Mils, auf der Mülß aufscheint. Der indogermanische Wortstamm bezeichnet feinkörnige Bodengattungen: (Ge-)müll = mahlen im Deutschen, molere im Lateinischen. Sie weisen auf die Lage des Ortes auf einem Schuttkegel hin. Deshalb sagt man in unserer Gegend statt Mils auch auf der Mils.

  

Gemeindewappen

Früher war das Wappen der Milser ein goldenes Einhorn auf weißem Grund.

Das heutige Gemeindewappen wurde erst am 17. Juli 1984 von der Tiroler Landesregierung verliehen: Eine zwischen Blau und Rot eingeschobene gestürzte silberne Spitze, darin pfahlweise drei schwarze Hufeisen. Die Farben der Gemeindefahne sind Blau-Rot. Das Wappen versinnbildlicht die jahrhundertelange Grenzlage der Gemeinde zwischen den Gerichten Imst und Landeck. Die Hufeisen erinnern an die Vorspanndienste, welche die Milser Bauern mit ihrem Zugvieh für die durchziehenden Fuhrwerke an den steilen Straßenstücken bei Lasalt und am Gstoag geleistet haben. Die Urkunde wird durch die Unterzeichneten und das Landessiegel beglaubigt.

 

Geschichte

Die Geschichte eines Dorfes wirft immer wieder die Frage nach der ersten Besiedlung auf. Doch gerade diese Frage kann bei alten Siedlungen nicht beantwortet werden, weil Aufzeichnungen fehlen. So ist man in den meisten Fällen auf Vermutungen angewiesen, die sich auf die allgemeine Geschichtsschreibung stützen.

Für den Raum Mils kann angenommen werden, dass schon die älteste Straße möglichst nahe am Abhang des Milser Bergwaldes und des Eisenkopfes verlief und dass in weiterer Folge zur Sicherung der Straße und Unterstützung des Fuhrdienstes (notwendiger Vorspanndienst für die östliche und westliche Steigung) im Laufe der Zeit die Siedlung „ob der Mils“ entstand.


12. bis 16. Jahrhundert

Zu den ältesten Familiennamen gehören die Herkunftsnamen. Die Zunahme der Bevölkerung sowie der wachsende Handel und Verkehr erforderten bald einen Zunamen zum Vornamen. Daher trat seit dem 12. Jahrhundert zum Vornamen ein erblicher Familienname.

In diesem Zusammenhang wird mehrfach auf einen Turm in Mils hingewiesen, der später als Kirchturm in Verwendung stand und beim Bau der neuen Kirche abgetragen wurde. Er war die Behausung des niederen Adels im Dorf. Nach diesem Turm im gleichnamigen Dorf nannten sich die Milser.

Zum ersten Mal begegnet uns der Name in einer Urkunde am Beginn des 13. Jahrhunderts. Darin wird ein „Rudolfus de Mulse“ als Zeuge eines Schenkungsvertrages der Ultner Grafen genannt. Ein genauer Zeithinweis fehlt zwar, aber die Urkunde fällt in die Regierungszeit Friedrichs von Wangen, des Bischofs von Trient 1207 – 1218 und des Papstes Innozens III. 1216 – 1227, sodass für die Vertragsunter-zeichnung der Zeitraum von 1216 bis 1218 in Frage kommt. Somit fällt die Erstnennung unseres Ortes in die Zeit zwischen 1216 und 1218.

1318 werden die Brüder Rudolf und Konrad Mülser von Herzog Heinrich von Kärnten mit den Gütern von Klamm belehnt. Von dort an nannten sich die Milser „Milser v. Klamm“.

1348 wütete in Tirol die Pest, der Schwarze Tod. Rund fünf Sechstel der Bevölkerung fiel dieser Krankheit zum Opfer. Da für diese Seuche besonders der Heilige Sebastian um Schutz und Fürbitte angerufen wurde, ist es denkbar, dass in dieser Notzeit in Mils der Bau der alten Sebastiankapelle versprochen wurde, denn der erste Ablassbrief vom 13. November 1451 wurde schon zur Erhaltung und Renovierung der „Capella Sanktorum Sebastiani“ verliehen.

Konrads Sohn Christoph verwaltete nach dessen Tod 1352 das Erbe. Sein zweiter Sohn Oswald Milser überfiel währenddessen 1367 das Stift Wilten und hielt den Abt in Schloss Klamm gefangen. Daraufhin wurde Milser exkommuniziert, 1372 aber wieder in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen. Als Christoph schließlich stirbt, geht das gesamte Erbe an seinen Bruder Oswald. Oswald verfügte in seinem Testament den Rückfall des Lehens Klamm an den Landesfürsten Herzog Leopold IV., um seinen erbberechtigten Neffen Sigmund von Starkenberg zu umgehen. Oswald starb im Stift Stams und liegt in der Hl.-Blut-Kapelle begraben. Mit ihm starb das Geschlecht der Milser aus.

1399 erlaubte der Landesfürst Sigmund von Starkenberg alle Lehen der Mülser an sich zu nehmen.

1499 kam es zum sogenannten Engadiner- oder Schwabenkrieg. Die Engadiner waren in Nauders eingefallen, brannten das Dorf nieder und plünderten es. 9000 Tiroler führten daraufhin einen Plünderungsfeldzug im Engadin durch, der einen grauenhaften Vergeltungszug der Schweizer zur Folge hatte. 5000 Tiroler starben dabei.


16. bis 18. Jahrhundert

1502 wurde begonnen, die Straße zwischen Mils und Imst zu reparieren, da sie „zerbrochen“ sei. An dem „nuien“ Milser Gstoagweg waren neben Mils und Imst auch die Gemeinden Nassereith und Tarrenz beteiligt. Als Verhandler fungierte hierfür Caspar von Maltiz, Rat und Pfleger zu Landeck.

Um 1543 ergab sich ein Streit zwischen den Milsern und den Imstern über die Nutzung der Au (Holz und Weide). Dazu wurde am 18. Juni ein „Kundschaft Verhörtag“ einberufen. Unter Eid wurden für den bisherigen Sachverhalt zehn Zeugen einvernommen. Ihre Aussagen bestätigten, dass bisher ohne Einwände die ganze Au von den Milsern und Imstern gemeinsam für Holz und Weide genutzt wurde.

Im 16. - 17. Jahrhundert hatte Mils mit Rückschlägen zu kämpfen, unter anderem bedingt durch die Pest, Murenabgänge und Hochwasser. Deshalb richteten sich die Milser 1644 in ihrer großen Not an die Landesfürstin Claudia Medici. In einem Bittschreiben erklärten sie, dass sie sich nicht mehr in der Lage sehen, die ganzen Schäden ohne großzügige Hilfe, Steuerbegünstigung und gesicherte Einnahmen zu bewältigen und die Straße für den Durchzugsverkehr zu sichern.

1666 war der Inn besonders wild und brachte die Milser in große Gefahr. In ihrer Not errichteten sie an der Hauptarche im Reitle ein Kreuz und beschlossen, je eine Heilige Messe zur Abwendung von Gefahr durch den Inn und Larsennbach zu stiften.

1698 kam es wieder zu Schäden durch Hochwasser. Daraufhin wurde dann im April 1699 den Milsern die Einhebung eines Weggeldes genehmigt. Dafür wurde die Gemeinde aber dazu verpflichtet, die Straße in einem guten Zustand zu halten. Der Pfleger Anton Reinhardt vermittelte im Oktober zwischen den Bürgern von Mils und Imst einen Vertrag, in dem bestimmt wurde, dass den Imstern die oberhalb des „Schnalls“ beginnende Au bis hinauf zum Milser „Velt Gaterl“ und von dort gerade hinüber zum Inn einschließlich des Holzes gehöre, den Milsern aber mit den Inhabern des Schnöllenhofes Weide und Laubnutzung zustehe.

Nachdem das erste Bittschreiben der Milser 1664 keinen Erfolg hatte, reichten sie 1710 erneut ein Bittgesuch um einen eigenen Seelsorger ein. Vier Jahr später wurde schließlich die Genehmigung für eine eigene Kaplanei in Mils erteilt.

1780 bekamen Mils und Grieshaus ihre erste Volksschule, die zu Anfang nur aus einer Klasse bestanden hat.


19. Jahrhundert

Jeder, der eine Milserin heiraten wollte, musste ab 1804 vorher mit der Gemeinde übereinkommen und ein Sitz- und Einkaufgeld bezahlen. Hierzu ersuchten die Milser 1811 die Genehmigung für alle Bewohner von Mils, die noch nicht eingekauft waren, ein Einkaufsgeld von 20 bis 50 fl festzusetzen. Die Genehmigung wurde erteilt. Wer die Gebühr nicht innerhalb von drei Wochen zahlte, konnte ausgewiesen werden.

1811 wird Mils zur politischen Gemeinde.

1815 wurde die Au im Milser Gebiet zur Holz- und Laubnutzung aufgeteilt – jedoch nicht als Eigentum. Jeder musste in seinem Teil ein Viertel zur Bepflanzung junger Erlen bereitstellen. Mähen und Äcker anlegen wurde verboten. 1834 wurde die Au dann aber erneut neu verteilt und dabei Weide-, Holz- und Streunutzung festgelegt.

1830 überschwemmte der Inn die gesamten Felder der Milser, so dass jene neu urbar gemacht werden mussten.

1832 schrieb der Kreishauptmann von Imst einen Bericht über die Armut im Oberinntal, die zur Folge hatte, dass viele Kinder im Alter von 9 – 15 Jahren zum Viehhütten ins Ausland geschickt werden mussten („Schwabenkinder“).

Im Oktober 1850 wurde die Vermarchung der Waldteile durchgeführt, die nun Eigentum der Gemeinde Mils werden sollten: Milser Bergwald, Obsaurs Ficht- und Lärchenwald und Auwald. Zwischen der Au-Interessenschaft Imst und den Gemeindevertretern von Mils wurde beschlossen, wegen der notwendigen Aufforstung den Weidebetrieb auf drei bis vier Jahre einzuschränken. Die Milser erhielten die Berechtigung, ihr zwei- und dreijähriges, selbst überwintertes Galtvieh bis zur Almauffahrt auf die Imster Weide zu treiben.

1852 wurde mit dem Bau eines Schulhauses begonnen. Jeder Haushalt hatte dabei einen gleichen Teil an Fronarbeit zu leisten. Zudem beschloss die Gemeinde im November den Bau einer neuen Kirche. Der Bau der Kirche zum Hl. Sebastian wurde 1853 begonnen, die Fertigstellung erfolgt dann 1857.

1868 wurde der Kreis Oberinntal aufgelöst und in Tirol die Bezirkshauptmannschaften errichtet. Zudem wurde ein umfangreicher Erlass aktiv, der die Gemeinden dazu verpflichtete, gegen das zunehmende Bettel- und Vagabundenwesen, das sich zu einer Landplage entwickelt habe, vorzugehen.

1874 wurde in Mils – auch für Schönwies - ein Postamt mit Fahrpost errichtet. Laut Vertrag wurde die Gemeinde Mils dazu verpflichtet, an Schönwies jährlich 1/6 der Bestellungsgebühren und Amtspauschale zu entrichten. Allerdings kam die Gemeinde dieser Verpflichtung nicht nach und so erteilte das Landesgericht 1877 die Genehmigung, Feuerspritze und Löschapparat zu exekutieren.
Mit der Vollendung des Bahnbaues 1884 kam das Postamt von Mils nach Schönwies, die Postkutsche fand ihr Ende und der Fuhrverkehr nahm immer mehr ab.

Aus der Schulordnung von Mils 1893 ging hervor, dass es eine Schulpflicht für alle vom vollendeten 6. bis 14. Lebensjahr gab. Die sogenannte „Winterschule“ war immer von 16.10. bis 16.04. und belief sich auf je 25 Unterrichtsstunden pro Woche. In der Sommerschule hingegen waren es lediglich 2 Stunden Wiederholungsunterricht abwechselnd für Knaben und Mädchen bis zum vollendeten 16. Lebensjahr. Von der Einführung einer Sommerschule wurde zunächst jedoch Abstand genommen.
1922 wurde dann die Schulzeit wie folgt festgelegt: Winterschule vom 15. September bis 15. April und Sommerschule vom 15. April bis 1. Juni. Die drei letzten Jahrgänge sollten vom 15. April bis 1.Mai Anbauferien erhalten.

In einem Bittgesuch an das Ackerbauministerium aus demselben Jahr geht hervor, dass das Nutzungsgebiet Milser Bergwald (195 ha) nahezu erschöpft und man daher gezwungen sei, den Jahresbedarf an Brenn- und Bauholz im Obsaurerwald (53 ha) zu decken, wofür ein Schlittenweg im Anschluss an den Schönwieser Waldweg notwendig sei. Die Gemeinde, die aus 25 Bauerngehöften bestehe und durch den seit der Eröffnung der Bahn brachgelegten Straßenverkehr total verarmt sei, bitte daher um Subventionierung des notwendigen Wegebaues.

1897 erklärte sich die Gemeinde bereit, mit den Uferschutzbauten am Inn unter zugesicherten Bedingungen zu beginnen, erwartete aber Unterstützung aus Staatsmitteln, da Werkzeuge angeschafft werden müssten und die Steinlieferung erschwert sei. Mit dem Gemeinderat Schönwies wurde dann beschlossen, zunächst einen provisorischen Damm zu errichten. Die Steine hierfür sollten im Gemeindegebiet Schönwies gebrochen und pro Kubikmeter mit 5 Kronen bezahlt werden.
Zudem wurde in diesem Jahr der Markt Imst zur Stadt erhoben.


20. Jahrhundert

1901 wurden die Gemeindeschichten von 54 auf 80 Stunden erhöht. Zudem wurde der Bau einer Sennerei beschlossen. Wer Fronschichten leistete, sollte Mitglied sein. Schalholz und Gerüstläden hatten Milser und Grieshäusler Interessenten zu stellen, das übrige Holz (Balken und Dachstuhl) wird dem Gemeindewald entnommen. Als Pfand wurde die Grundparzelle 62/2 unterstellt.

Im Dezember 1902 wurde die Innverbauung für die Jahre 1899 und 1900 und auch der Sennereibau mit Lehrerwohnung abgerechnet. Dann wurde beschlossen, für die Sennerei eine Hochdruckwasserleitung mit Kraftbetrieb zu bauen. Hierfür lautete der Kostenvoranschlag des Landeskulturamtes auf 8.600 Kronen. Man rechnete damit, dass der Staat eine ausgiebige Subvention leiste, die Interessenschaft 1000 Kronen aufbringe und die Arbeiten größtenteils von der Gemeinde geleistet würden. Die Sennerei wurde jedoch schon 1929 wieder aufgelöst.

1903 zeigte die Gemeinderechnung einen Kassastand von 189,04 Kronen, die Einnahmen betrugen 2.398.83, die Ausgaben 2.209,70 Kronen. Zudem wurde ein endgültiger Beschluss zum Bau einer Nutz- und Trinkwasserleitung beschlossen, die Finanzierung und Leistungen der Haushalte beschlossen und die Aufnahme einer Hypothek von 5.400 Kronen als notwendig erachtet. 1905 wurde dann mit dem Wasserleitungsbau mit Fassung des Trinkwassers aus dem Larsennbach begonnen.

1906 bewogen nächtliche Ruhestörungen und Schlägereien nach Mitternacht die Gemeinde dazu, für Schank- und Gastbetriebe eine Sperrstunde (23 Uhr) einzuführen. Ausgenommen waren ankommende Reisende und Fuhrleute. Die Strafgelder flossen dem Armenfond der Gemeinde zu. Überprüft wurde das ganze durch jeweils 2 Gemeindebürger.

Der Bau einer Telefonbauleitung wurde schließlich 1909 von Innsbruck für Innsbruck bis nach St. Anton beschlossen. Dazu wurden in Mils die Errichtung von 8 Säulen gegen eine Entschädigung von 25 Kronen pro Säule genehmigt. Aufgestellt wurden sie dann 1911. Zu dieser Zeit lebten in Mils 135 Einwohner in 25 Häusern.

1910 erklärte sich die Gemeinde bereit, der Sanitätssprengelbildung (Imst, Imsterberg, Karres, Karrösten, Mils, Tarrenz) mit dem Wohnsitz des Arztes in Imst zuzustimmen, wenn der bisherige Beitrag von 20 Kronen nicht erhöht werde, mit der Begründung, dass Mils eine geringe Einwohnerzahl habe und zudem unter Armut der Gemeinde leide.

1912 wurden die Kosten für die Larsennbachverbauung mit 37.000 Kronen veranschlagt, der Beitrag der Gemeinde mit 7.400 Kronen (20 %), der Staat 50 %, das Land 30 %. Den Bau des Bewässerungskanals übernahm dem Land gegenüber die Gemeinde. Schlussendlich vermochte die Gemeinde allerdings nur 9,5 % zur Verbauung des Larsennbaches zu leisten. Die Rekonstruktion der Bewässerungsanlage wurde genehmigt und das erteilte Wasserrecht mit 90 Jahren befristet. Dabei wurde auch die Wehranlage für die Mühle und Säge in Grieshaus berücksichtigt.

Am 28. Juli 1914 erklärte Österreich-Ungarn Serbien den Krieg. Infolge der allgemeinen Mobilmachung im August und der damit verbundenen Gefahren wurde für Mils eine Nachtwache von 22 bis 4 Uhr beschlossen, die von je zwei Parteien zu übernehmen waren. Schon im selben Jahr hatte Mils Gefallene zu beklagen.

1917 hatte die Gemeinde bereits aus ihrem Vermögen 2.000 Kronen Kriegsanleihe gezeichnet und beschloss im Mai eine weitere Kriegsanleihe von 10.000 Kronen durch Belehnung aufzunehmen.

Im Juli 1918 zeichnete die Gemeinde noch 4250 Kronen Kriegsanleihe. Im November dieses Jahres wurde Waffenstillstand geschlossen und Österreich wurde zur Republik. Von dort an begann die zunehmende Inflation der Währung. Um die Inflation zu stoppen, wurden die Kronen schließlich 1924 durch den Schilling abgelöst (10.000 Papierkronen = 1 Schilling = 100 Groschen).

Am 12. März 1938 erfolgte auf Befehl Adolf Hitlers der Einmarsch deutscher Truppen in Österreich. Österreich wurde daraufhin in Ostmark unbenannt. Bei der Volksabstimmung am 10. April hat sich die Gemeinde Mils 100%ig für den Anschluss an das Deutsche Reich entschieden. Zum Andenken daran wurde vor dem Gasthof Sonne eine Eiche gepflanzt.

Mit dem Einmarsch der deutschen Truppen in Polen am 01. September begann dann der Zweite Weltkrieg. 50.000 Tiroler wurden zur deutschen Wehrmacht eingezogen. Während des Zweiten Weltkriegs hatte Mils zahlreiche Verluste zu beklagen.

1944 wurden auf Milser Gebiet drei Bomben abgeworfen, wodurch Kirchenfenster in Brüche gingen. Auch die Innbrücke wurde 1945 gesprengt. Der Wiederaufbau der gesprengten Innbrücke erfolgte dann gegen Kriegsende 1945.

Am 5. Mai 1945 wurde in Innsbruck Waffenstillstand geschlossen. Inzwischen erfolgte bereits in Wien die Gründung der zweiten Republik.

Im Juli desselben Jahres wurde auch der Bau einer neuen Trinkwasserleitung beschlossen. Im April 1954 erhielt die Gemeinde dann ein Darlehen von 60.000 Schilling für den Wasserleitungsbau. Der Bau konnte noch in diesem Jahr vollendet werden.

Erst 1952 wurde der Name Mils schließlich zu unserem heutigen Mils bei Imst.

1954 wurde die Musikkapelle gegründet und 1979 dann der Pavillon gebaut.

1966 erfolgte dann die Gründung der Agrargemeinschaft.

Anschließend folgte die Gründung des Sportvereins 1967. Die Sportanlage mit Spielplatz wurde dann 1987 errichtet. Generalisiert wurde die Anlage 2013.

1970 zählte Mils ca. 300 Einwohner, die in 60 Wohnhäusern lebten, mittlerweile sind es 630 (Stand: 30.06.2018). Diese statistischen Zahlen drücken sehr deutlich die enorme Entwicklung des Dorfes innerhalb der vergangenen Jahrzehnte aus.

Die Schaffung des ersten Siedlungsgebiets „Mils-Au“, die Neuerrichtung und der Ausbau verschiedenster Verwaltungs-, Bildungs- und Gemeinschaftseinrichtungen sowie die Vorsorge für eine umweltgerechte Anordnung der überregionalen Verkehrswege prägten im Wesentlichen diesen Zeitabschnitt.

1982 wurde das Gemeindeamt im Schulhaus umgebaut und mit einem neuen Sitzungszimmer ausgestattet. Zudem beschließt der Gemeinderat einen neuen Flächenwidmungsplan.

1986 erfolgte dann die Errichtung einer öffentlichen Bücherei im Pfarrwidum. 2003 wurde die öffentliche Bücherei in das neue Gemeindezentrum übersiedelt.

1992 wurde mit der gesamten Ortskanalisierung begonnen und mit der Erweiterung und Erneuerung des Wasserversorgungsnetzes.

1994 wurde der Obst- und Gartenbauverein gegründet.

1997 wurden die Hausnummer neu geordnet und Straßenbezeichnungen eingeführt.


21. Jahrhundert 

Leider kam es in diesem Jahrhundert bereits zu einem Hochwasser mit Überflutungen am Inn und Larsennbach 2005, das die Errichtung von weiteren Hochwasserschutzmaßnahmen am Inn und Larsennbach notwendig machte.

Ansonsten ist das 21. Jahrhundert vor allem durch Neuerrichtungen gekennzeichnet. So sind in diesem Jahrhundert die Errichtung der Trofana 2002, der Bau des neuen Schul- und Gemeindegebäudes 2003 und die Erschließung des Gewerbegebiets im Bereich der ursprünglichen Autobahnausfahrt 2010 zu verzeichnen.

Mit der zunehmenden Einwohnerzahl erfolgte die östliche Siedlungserweiterung Mils-Au ab 2007. 2018 wurde der Grundsatzbeschluss für die Errichtung einer Wohnanlage durch einen gemeinnützigen Wohnbauträger gefasst.

2017 wurde ein neuer Aufbahrungsraum errichtet, eine Urnenwand und im Zuge dessen auch die Dorfmitte mit dem Dorflindenplatz neugestaltet.

2015 hat die Gemeinde das Dorfgasthaus erworben, welches seit der Wiedereröffnung als Gasthaus im Mai 2018 wieder Treffpunkt für Jung und Alt ist.

Zudem wurde während der letzten Jahre das gesamte Gemeindegebiet mit Glasfaser-Breitbandinternet erschlossen.

Durch den Zusammenschluss der Trinkwasserversorgungsanlagen der Gemeinden Schönwies und Mils wurde eine Trinkwassernotversorgung ermöglicht.

2017 wurde auf dem Dach des Gemeindezentrums eine Photovoltaikanlage errichtet.

2023 übersiedelte das Gemeindeamt ins Widum.


Die wiedergegebenen Geschichtsdaten dieser kleinen Zusammenfassung wurden dem 1991 erschienenen Gemeindebuch entnommen.

Nähere Details rund um die Geschichte unserer Gemeinde können im Gemeindebuch nachgelesen werden.

Herausgeber: Gemeinde Mils bei Imst

Redaktion: Bruno Gitterle, Rupert Maier, Leni Bullock, Peter Juen, Gebhard Moser

Das Gemeindebuch ist im Gemeindeamt erhältlich.